FES 16plus

Was ist der FES?

Der FES – Fragebogen Erkenntnisstreben wurde im Jahre 1981 von Herrn Prof. Dr. Lehwald konzipiert und erstellt. Nach Lehwald spielt Neugier eine zentrale Rolle in der Entwicklung eines Menschen und wird als wichtige Antriebskraft in seiner Auseinandersetzung mit der Umwelt gesehen. Es handelt sich um einen motivationalen Zustand, ausgelöst durch einen interessierenden Gegenstand, der Menschen veranlasst neue Informationen durch gezielte Informationssuche aufzunehmen. Äußeres Kennzeichen der Motiviertheit sind eine hohe Anstrengungsbereitschaft und ein umfassendes Interesse am tiefgründigen Kenntniserwerb.

Was kann der FES?

Der Fragebogen Erkenntnisstreben stellt ein Verfahren dar, mit dem Lehrerinnen und Lehrer Motive erfassen, die für das schulische Lernen zentral sind. Darüber hinaus will er Untersuchungen in den Mittelpunkt stellen, die unter dem Aspekt der Begabtenförderung relevant sein können. Darunter fällt vor allem die Identifikation von Begabten und Underachievern. Im Sinne einer anzustrebenden Förderdiagnostik können Ableitungen vorgenommen werden, um Motiv- und Persönlichkeitsdefizite bei hoher Intelligenz frühzeitig zu erkennen und durch geeignete pädagogische Maßnahmen abzubauen.

Da die motivierende Kraft vom Lerngegenstand oder vom Lernprozess selbst ausgeht, soll das vorliegende Verfahren tätigkeitszentriert messen. Der Grad des Erkenntnisstrebens spiegelt sich nicht in den Schulleistungen wieder, sondern zeigt sich häufig in selbstgewählten Interessenfeldern. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Fragebogens, sollen zukünftig diese individuellen Interessenfelder erfasst werden, bzw. mögliche Interessenrichtungen aufzeigen. In diesem Zusammenhang ist noch einmal zu erwähnen, dass der Fragebogen zum Erkenntnisstreben kein Interessenstest darstellen oder gar ersetzen soll. Oft zeigt sich bei mehrfach begabten Schülerinnen und Schülern, dass sie durch ihre intrinsische Motivation für ein Thema angetrieben werden und sich daher weniger mit anderen Lerngegenständen beschäftigen.

Der Fragebogen stellt ein standardisiertes Verfahren dar, bei dem das Ergebnis prozessbegleitend gute Dienste als Impuls für eine besondere Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler leisten kann. Im Rahmen einer Statusdiagnostik kann das Ergebnis jedoch lediglich als Anhaltspunkt für weitere Schritte zur Abklärung individueller Leistungsvoraussetzungen dienen.

Warum überarbeiten wir den FES?

Unser Ziel ist es, den aus den 80er Jahren stammenden FES – Fragebogen Erkenntnisstreben von Prof. Dr. Lehwald an den heutigen Forschungsstand anzugleichen und die Items dementsprechend zu überarbeiten, da diese im heutigen Sprachgebrauch als unnatürlich oder veraltet wahrgenommen werden können.

Neben der Ausprägung des Erkenntnisstrebens soll in der überarbeiteten Version des Fragebogens zum Erkenntnisstreben auch dessen Richtung erfasst werden, da angenommen werden kann, dass sich das Erkenntnisstreben auf bestimmte Bereiche ausrichtet und nicht allgemein erfassbar ist. Somit ist er für die Studien- und Berufsberatung von besonderem Interesse, da er gerade bei Studieninteressierten, die sich im Orientierungsprozess befinden und ein breites Interessenspektrum aufzeigen, eingesetzt werden kann. Die gesamte Testmappe wird auf dieser Seite frei zugänglich sein. Damit kann es unter anderen von Berufs- und Studienberatern, Beratungslehrern und Schulpsychologen genutzt werden.

Die Normierung des FES 16plus erfolgte durch eine große Gesamtstichprobe von Schülern und Schülerinnen aus verschiedenen Schulen in Sachsen.

Wo bekomme ich den FES?

Wir stellen Ihnen den FES 16plus kostenlos unter Produkte zur Verfügung.